Viermal Gold in Mönchengladbach

Sieben Rehlinger verbrachten das Wochenende (12./13.8.23) bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften in Mönchengladbach. Sie kehrten mit fünf Medaillen zurück, darunter vier goldene und eine bronzene. Hinzu kommen drei vierte Plätze, die zum Teil knapp hinter dem Bronzerang angesiedelt waren. Zu den erfolgreichsten Athleten dieser Titelkämpfe gehört Mittelstreckler Reiner Zender, der in der Klasse M55 zweimal als Sieger von der Bahn ging. Am Samstag, über 1.500 Meter sorgte zunächst Benkida-Qudin (LG Ortenau Nord), der am Ende Fünfter wurde, mit hohem Anfangstempo dafür, dass das Feld sich auseinanderzog. In 69 Sekunden rannte er die erste Runde. Reiner Zender folgte im Abstand von etwa 15 Metern. „Ich brauchte 800 Meter, bis ich ihn eingeholt hatte. Dann konnte ich noch genug zulegen.“ Mit der Endzeit von 4:37,58 Minuten verbesserte er seine Saisonbestleistung um 7,62 Sekunde und übernahm die Spitze in der deutschen Rangliste.

Die Spitze über 800 Meter hatte er schon seit dem 8. Juli mit 2:14,73 Minuten in Besitz. In Mönchengladbach stand diese Strecke am Sonntag auf dem Programm. Zu Beginn schlug Ulrich Pohl (OSC Damme) ein Tempo an, das dem Rehlinger Titelverteidiger gelegen war. Er hielt sich die ganze Zeit an zweiter Stelle. In der zweiten Runde wollten auf der Gegengeraden mehrere an die Spitze spurten. Reiner hielt dagegen und hatte genug Stehvermögen, um alle abzuwehren. Im Ziel besaß er mit 2:15,10 Minuten gut zwei Sekunden Vorsprung vor Ulrich Pohl (2:17,22) und Harald Lange (OSC Waldniel; 2:17,69). Vor den Meisterschaften hatte Reiner nicht geglaubt, seine beiden Titel aus dem Vorjahr verteidigen zu können. Umso mehr freute er sich über den Doppelerfolg. „Ich war halt zur richtigen Zeit in Topform.“ Das erste Gold für den LCR eroberte Hammerwerfer Andreas Sahner, der am Samstagmorgen zum ersten Mal an einer Senioren-DM teilnahm. In der Klasse M35 trat er als Favorit in den Ring, musste aber, wie seine Konkurrenz, einige organisatorische Mängel verdauen, die zu einer Verzögerung von 30 Minuten führten und das Aufwärmprogramm empfindlich störten. Der Regen an diesem Vormittag tat ein Übriges. So ist die bescheidene Siegesweite vom 53,80 Metern zu erklären, die er im zweiten Durchgang erzielte. „Das Einwerfen war gut, aber dann klappte es nicht. Der Wettkampf war für mich schnell vorbei. Ich wollte auch wegen meines Rückens nichts riskieren.“

Speerwerfer Manuel Croon, der am Sonntagmorgen ebenfalls sein Debüt bei einer Senioren-DM gab, beherrschte den Wettkampf von Anfang an. Im vierten Versuch flog sein Speer 61,90 Meter weit, mehr als fünf Meter weiter als bei den Konkurrenten. Selbst der schwächste Wurf hätte zum Sieg gereicht. „Ich bin froh, dass ich wieder im Bereich meiner Saisonbestleistung (62,59 m) werfen konnte und bin auch mit den anderen Würfen des Wettkampfes insgesamt zufrieden. Es hat großen Spaß gemacht, sich bei guten Bedingungen und toller Atmosphäre mit Athleten aus ganz Deutschland zu messen.“ Sehr selbstkritisch äußerte sich Gerhard Adams, der sich auf den 100-Meter-Sprint beschränkt hatte. Im Vorjahr in Erding hatte der 85-Jährige noch fünf Disziplinen bestritten und ebenso viele Medaillen gewonnen. Im samstäglichen Regen von Mönchengladbach wurde er Dritter in beachtlichen 18,18 Sekunden, acht Hundertstel über seiner Saisonbestzeit. Dennoch meinte er: "Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit meinem dritten Platz über 100 Meter und schon gar nicht mit der Zeit. Eine Zeit unter 18 Sekunden habe ich mir zugetraut, obwohl ich nur sieben Trainingseinheiten vor der DM machen konnte". „Das wird mein letzter 100-Meter-Lauf bei Deutschen Meisterschaften sein“, hatte er schon vor den Titelkämpfen angekündigt. Die Belastungen des Sprinttrainings verkrafte er nicht mehr gut. Aber im Speerwurf wird er noch gerne antreten.

Über zwei Saisonbestleistungen freute sich Claudia Seel, die die Mittelstrecken der W50 in Angriff nahm. Über 1.500 Meter steigerte sie sich um 2,44 Sekunden auf 5:25,59 Minuten. Das bedeutete Platz vier, nur 1,28 Sekunden fehlten zu Bronze. Die 800 Meter erledigte sie wiederum als Vierte in 2:43,05 Minuten, 3,55 Sekunden flotter als bisher. Mit geringem Abstand von 67 Zentimetern zu Rang drei wurde Christel Ney im Diskuswurf der W65 Vierte. Sie verbesserte ihre Saisonbestweite auf 21,84 Meter. Über 1.500 Meter der M70 steigerte sich Dietmar Janke um 4,91 Sekunden auf 6:18,98 Minuten. Das brachte ihm den 6. Platz ein. Obwohl einige bewährte Leistungsträger fehlten, war es ein lohnendes Wochenende für die Rehlinger Seniorengarde.

Deutsche Seniorenmeisterschaften am 12./13.8.23 in Mönchengladbach

M35 Hammer 1. Andreas Sahner 53,80 m
Speer 1. Manuel Croon 61,90 m
W50 800 m 4. Claudia Seel 2:43,05 min
1.500 m 4. Claudia Seel 5:25,59 min
M55 800 m 1. Reiner Zender 2:15,10 min
1.500 m 1. Reiner Zender 4:37,58 min
W65 Diskus 4. Christel Ney 21,84 m
M70 1.500 m 6. Dietmar Janke 6:18,98 min
M85 100 m 3. Gerhard Adams 18,18 s