Richard Ringer mit Mannschafts-Bronze ausgezeichnet

    Der Sonntagmorgen bei den Europameisterschaften stand im Zeichen der Halbmarathonläufe für Männer und Frauen. Bei bedecktem Himmel und 25 Grad war die Luftfeuchtigkeit recht hoch.

    Zum sechsköpfigen Männerteam, das am Ende für den dritten Platz hinter Italien und Israel mit der Bronzemedaille ausgezeichnet wurde, gehörte Richard Ringer, der einzige saarländische Athlet im gesamten DLV-Tross. Der Marathon-Europameister bewältigte­­ die 21,1 Kilometer in 1:03:53 Stunden, einer Zeit, die seinem Anspruch nicht genügte. „Ich bin noch nie einen Halbmarathon über 1:03 Stunden gelaufen. Es war nicht mein Tag, und es lag nicht nur an der Hitze. Schon nach einem Kilometer hatte ich schwere Beine und litt unter dem Tempo, das vorne angeschlagen wurde. Nach 5 Kilometern betrug mein Rückstand schon 25 Sekunden. Da beschloss ich, mein Ding zu machen. Ab 15 Kilometern ging es besser. Ich konnte den nächsten Kilometer in 2:55 Minuten laufen und schaffte auf den letzten fünf Kilometern einen 3-Minuten-Schnitt, also das Tempo für einen Marathon.“

    An Aufgeben war nicht zu denken, denn die Mannschaftswertung musste abgesichert werden, falls einer der drei Deutschen vor ihm ausgefallen wäre. Es ging wie bei der EM in München um das gute Abschneiden der Mannschaft. Folgerichtig verlieh European Athletics jedem Mannschaftsmitglied die gewonnene Medaille, auch wenn ein Läufer – wie z.B. Richard Ringer – aus der Wertung herausgefallen ist.

    Vor zwei Wochen fühlte sich der Rehlinger noch in Topform. Er vermutet, dass die Trainingseinheiten danach für den EM-Einsatz an diesem Sonntag ungünstig waren. Solch ein Erlebnis hatte er schon einmal, und zwar bei der Halbmarathon-WM am 1. Oktober 2023 in Riga (Lettland), als er in 1:02:47 Minuten mit dem 38. Platz Vorlieb nehmen musste. Zwei Monate später stellte er in Valencia (Spanien) mit 2:07:04 Stunden seine Marathon-Bestzeit auf und qualifizierte sich für die Olympischen Spiele in Paris. Was das Projekt Olympia betrifft, bleibt er nach diesen Erfahrungen gelassen und zuversichtlich. Am Montag geht es wieder zurück nach München und gleich danach ins Höhentrainingslager nach St. Moritz. 

    Die angehängten Fotos zeigen Richard im Stadion kurz vor dem Ziel und die Mannschaft bei der Siegerehrung