Patrick Zwicker DM-Vierter

Der Sonntag bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig war nicht der Tag der Rehlinger. Nachdem am Samstag (27.2.16) die Medaillenkandidaten mit ihren Siegen in den Vorläufen das jeweilige Finale problemlos erreicht hatten, folgte einen Tag später die Ernüchterung, um nicht zu sagen der Schock.

Über 1.500 Meter schrammte Patrick Zwicker knapp an einer Medaille vorbei.

Nachdem er sich als Vorlaufsieger sicher für den Endlauf qualifiziert hatte, kämpfte er sich in der letzten Runde des Finals hinter dem enteilten Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) auf einen Medaillenplatz, bis er auf den letzten Metern in einem erbitterten Spurt auf den vierten Platz verdrängt wurde. Gehandicapt wurde er von einer blutenden Wunde am rechten Fuß, die ihm gegnerische Spikes in der zweiten Runde zugefügt hatten. Wie eng es am Schluss des Spurtrennens wurde, zeigten die gestoppten Zeiten. Die ersten Vier lagen in einem engen Korridor von 75 Hundertstelsekunden. Der Sieger Florian Orth erzielte 3:51,20 Minuten, Patrick Zwicker wurde mit 3:51,95 Minuten notiert.

Dramatisch bis schockierend verliefen diese Titelkämpfe für die einzige saarländische Frau am Start. Laura Müller hatte am Samstag keine übermäßige Mühe, als Vorlaufschnellste mit 53,76 Sekunden das A-Finale zu erreichen. In Abwesenheit der Oldenburger Titelverteidigerin Ruth Sophia Spelmeyer fiel so der 20-jährigen Rehlingerin die Favoritenrolle zu. Diesen Anspruch setzte sie auch in die Tat um und gewann das Rennen deutlich in 53,17 Sekunden. Aber kurze Zeit nach dem Siegesjubel näherte sich der Schiedsrichter „Lauf“ und verkündete der völlig geschockten Athletin, dass sie disqualifiziert sei, weil sie die Begrenzung ihrer Bahn mit dem linken Fuß berührt habe. Der Einspruch und dann der offizielle Protest, um an die Fernsehbilder zu kommen, führten zur Bestätigung des Urteils. Laura hatte Ausgangs der Startkurve, im Übergang zur Geraden tatsächlich die Begrenzungslinie berührt. Obwohl sie sich dadurch keinen Vorteil verschafft hatte, war das Reglement und mit ihm das Kampfgericht unerbittlich.

Philip Lonmon, der über 800 Meter erstmals in der Aktivenklasse startete, litt noch unter den Folgen einer Erkrankung zu Monatsbeginn. Im ersten Vorlauf erzielte er als Siebter 1:52,61 Minuten und erreichte das Ziel nur einen Platz hinter dem vielfachen Deutschen Meister Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen), der ebenso wie der 19-jährige Rehlinger das Finale verpasste.

Die Fotos zeigen

- Parick Zwicker im 1500-m-Finale in einer Reihe mit den Medaillengewinnern Florian Ort (Nr. 125), Patrick Zwicker (Nr. 365) Marius Probst (Nr. 491) und Stefan Hettich (Nr. 499)

- Laura Müller nach dem Zieleinlauf, als niemand etwas von der Disqualifikation ahnte.

Lutwin Jungmann