Hamburg-Marathon: Richard Ringer bester Europäer

Bei sonnigem Wetter und guten Marathon-Bedingungen lief Richard Ringer am Sonntag, 27.4.25, den drittschnellsten Marathon seiner Karriere. Beim Hamburg-Marathon wurde er mit 2:07:23 Stunden Siebter.

Das Rennen begann mit einem Höllentempo der Elite-Läufer. Die große Spitzengruppe, die nur aus Kenianern, Äthiopiern und drei Pacemakern bestand, legte die ersten 10 Kilometer in 29:20 Minuten zurück. Zwar hielt sich Richard Ringer – wie geplant – mit etwas Abstand in der Verfolgergruppe auf, aber auch deren Tempo war mit 29:39 Minuten zu hoch. An der Halbmarathon-Marke wurde der Rehlinger, an 21. Stelle laufend, mit 1:03:00 Stunden gemessen, "Die ersten Kilometer waren von allen sehr schnell, aber jetzt hat er (Richard) sein Tempo gefunden", konstatierte Bundestrainer Alexander Fromm während des Rennens. Und Richard ergänzt später: „Das Problem war der erste Kilometer in 2:50 Minuten und allgemein die schnellere erste Hälfte.“ Richard Ringer ist dafür bekannt, dass er gerne die zweite Hälfte schneller rennt als die erste. Diesmal klappte das zwar nicht, dafür arbeitete er sich nach und nach in der Platzierung nach vorn. Bei Kilometer 35 lag er schon auf dem 12. Platz. Kurz davor hatte ihn sein belgischer Pacemaker Simon Debognies verlassen. „Nachdem der Pacemaker raus war, war sofort ein Bruch drin, weil niemand – ich eingeschlossen - so richtig vorne laufen wollte. Da waren manchmal echt langsame Kilometer drin.“

In dieser Phase musste Richard dem hohen Tempo vom Anfang Tribut zollen und verlor gegen Ende, auf dem leicht ansteigenden Streckenabschnitt, einige Sekunden. „Klar, Hamburg ist nicht leicht. Von Kilometer 40 bis ins Ziel verliert man leider etwa 20 Sekunden gegenüber Valencia.“ (Dort hatte er im Dezember 2024 seine Bestzeit aufgestellt.) Nachdem er die 40-Kilometer-Marke an neunter Position (in 2:00:40 h) passiert hatte, sammelte er noch zwei Konkurrenten ein. Auf dem roten Teppich legte er unter dem Beifall der unzähligen Zuschauer einen zünftigen Schlussspurt hin und lief mit der drittbesten Zeit seiner Karriere als klar stärkster Europäer ins Ziel. Gleichzeitig lieferte der Rehlinger die beste Zeit ab, die je ein Deutscher beim Hamburg-Marathon erzielt hatte. Er meinte im NDR-Interview, das Resultat sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Weltmeisterschaft im September in Tokio, für die er schon qualifiziert ist. „Ohne Höhentraining seit sechs Monaten und mit dem Focus auf den Halbmarathon (in Berlin) bin ich mit dem Ergebnis echt zufrieden.“