
Gedenkfeier für Robert Meurer
Gedenkfeier für Robert Meurer
150 Freunde, Weggefährten, Trainer/innen, Verbands- und Vereinsvertreter/innen hatten sich am Samstag, dem 27. Juni 20, im Bungertstadion versammelt, um dem am 5. Mai plötzlich verstorbenen Robert Meurer zu gedenken. Wegen der Corona-Einschränkungen fand die Würdigung unter freiem Himmel in der Hochsprungkurve des Stadions statt. Sechs gute Kenner/innen des Verstorbenen schilderten in ergreifenden Worten aus ihrer jeweiligen Perspektive die ungewöhnliche Persönlichkeit. Der 1. Vorsitzende des LCR Thomas Klein beschrieb Roberts sportlichen Werdegang und seine Verdienste um das Vereinstraining. „Robert hat im LC Rehlingen und um den LC Rehlingen viel bewegt. Er hat uns durch seine kompetente und hoch qualifizierte Trainingsarbeit im LC Rehlingen geprägt. Er hat in den über 35 Jahren seines Wirkens den Kindern Spaß an der Leichtathletik vermittelt und Athletinnen und Athleten zu herausragenden Leistungen geführt. Robert hat dem LC Rehlingen viel gegeben, der Verein war seine Familie.“ SLB-Präsident Lothar Altmeyer, der Robert Meurer 1985 als Trainer an den LC vermittelt hatte, sagte u.a.: „Es war für mich ein besonderes Privileg, dass ich viele Jahre seinen Einfallsreichtum und seine Übungsvielfalt im Training miterleben durfte. Robert war theoretisch beschlagen wie kein zweiter Trainer im Saarland – und die Athletinnen und Athleten waren begeistert von der praktischen Umsetzung im Training. Mit Robert hat uns ein Mensch verlassen, der 24 Stunden am Tag für die Leichtathletik gelebt hat. Ich danke Robert für alles, was er für die Leichtathletik und die Menschen, die sich dort engagieren, getan hat.“ Die Leiterin des Rotenbühl-Gymnasiums Jutta Bost drückte ihre Betroffenheit aus: „Wir trauern um den hilfsbereiten Kollegen Robert Meurer: Ich kenne niemanden, dem er einen Wunsch ausgeschlagen hätte. Wir trauern um einen Pädagogen mit Humor, der – wie Schüler meinten – seinen Deutschunterricht mit „Schmackes“ erteilte. Wir trauern um einen Sportlehrer der ersten Stunde des Sportzweiges am Gymnasium am Rotenbühl. Robert Meurer war außergewöhnlich. In einer Fortbildung vor 30 Jahren erlebte ich als junge Sportlehrerin, wie man methodisch auch in die Leichtathletik und den Hürdenlauf einführen kann – mit Bananenkisten!“
Thomas Kremer, DLV-Bundestrainer für Sprint, kannte Robert seit 30 Jahren, zunächst als Gast bei Fortbildungen, dann als Referent und Organisator von Seminaren. „Robert hat für den DLV in den 90er Jahren das erste Trainingshandbuch organisiert und verantwortet. Er wird der deutschen Leichtathletik fehlen. Wir vermissen Robert!“ Thomas Kremer war in der Vorwoche bei einem Lehrgang in Kienbaum Laura Müller begegnet. Zu seiner Überraschung erfuhr er von ihr: „Robert war mein Oberstufen-Koordinator“. Und sie fügte hinzu; „Robert war ein guter Mensch.“
Sprinter Jonas Lotz hatte seit 13 Jahren bei Robert trainiert. Er wusste einige Anekdoten aus dieser Zeit, die die ungewöhnliche Art des Trainers verdeutlichten, „der seine Athleten forderte und sie nach dem Jubel über einen Erfolg wieder erdete“. Anja Fröhlich, bis Ende der 90er Jahre Mittelstrecklerin, jetzt ZDF-Reporterin, erinnerte sich: „Schon sehr früh hat er uns Athleten mit mentalem Training konfrontiert. Der 800-Meter-Lauf wurde in einzelne Abschnitte eingeteilt – dazu Bilder zugeordnet. Um dann – während des Laufs – das Ganze besser abrufen zu können. Er war ein Trainer, dem auch die schulische Ausbildung am Herzen lag. Wenn es um Literatur ging, Gedichtinterpretation z.B., war er immer ein hilfreicher Ansprechpartner. Von Robert lernen, hieß für mich, fürs Leben lernen. Und wenn ich jetzt daran denke, muss ich lächeln.“
Die berührende Feierstunde wurde musikalisch von Susen Berg, Lilly Gerhard. Michael Klein und Michel Ludewig eindrucksvoll begleitet .
Eine Foto-Auswahl von der Gedenkfeier findet man hier am Ende der Seite.