Anti-Doping-Veranstaltung mit großer Resonanz

    LCR-Vorsitzender Thomas Klein konnte bei der Info-Veranstaltung zur Doping-Prävention über einhundert Gäste aller Altersstufen begrüßen. Unter ihnen Sportminister Reinhold Jost, Bürgermeister Joshua Pawlak, Ortsvorsteher Sebastian Zimmer und SLB-Präsident Lothar Altmeyer. Gut vertreten waren jugendliche Sportler, ihre Trainer und Seniorensportler. Reinhold Jost dankte dem Verein für die Initiative und hob die die Bedeutung sauberen Sports hervor, dem der Verein sich verschrieben habe. Im Hinblick auf das große Pfingstsportfest überreichte er einen Zuschuss-Bescheid der Landesregierung über 100.000 Euro.

    Das Hauptreferat des Abends hielt Dr. Lara Belke von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA). In mehreren Themenblöcken sprach sie über Motive für Regelverstöße im Leistungssport, gesundheitliche Gefahren, Kontrollverfahren, sportliche, wirtschaftliche, strafrechtliche und soziale Folgen für ertappte Sportler. Eindringlich warnte sie die Anwesenden vor unbeabsichtigtem Doping, z.B. durch verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel oder verbotene Varianten zugelassener Medikamente. Beispiel: Aspirin + C ist erlaubt, Aspirin komplex aber verboten. Wichtig auch der Hinweis, dass bei Verstößen der jeweilige Athlet selbst zur Verantwortung gezogen werde und er sich nicht auf seine Umgebung (Eltern/Trainer/Ärzte/Apotheker) berufen könne. Wenn jemand krankheitsbedingt zwingend ein Präparat benötigt, das auf der Dopingliste steht, muss er bei der NADA eine Ausnahmegenehmigung (Fachbegriff: TUE) beantragen. Die Referentin empfiehlt eindringlich, vor einer Medikamenten-Einnahme die Liste der verbotenen Substanzen und Methoden einzusehen, die im Internet von der NADA laufend aktualisiert wird.

    https://www.nada.de/medizin/verbotsliste

    Sozusagen als Co-Referent lieferte Europameister Richard Ringer parallel zu Dr. Belkes Ausführungen interessante Details aus seinem reichen Erfahrungsschatz. Vor 17 Jahren, als Jugendlicher, war er erstmals zu einem Dopingtest gerufen worden. Seitdem hat er über einhundert Tests durchlaufen. Die Häufigkeit hat geschwankt. Als er 2015 über 5.000 Meter einen Leistungssprung um 15 Sekunden vollzog, wurde die Testreihe dichter. Jetzt, nach so vielen unverdächtigen Jahren erfolgen die Tests für Blutpass sowie Blut- und Urinprobe ca. sieben- bis zehnmal im Jahr. Wie auch bei den anderen Referenten des Abends treibt ihn die Frage der Gerechtigkeit um. Deutschland sei das Land mit der höchsten Testdichte, bestätigte auch Dr. Belke. Aber weltweit bestünden große Unterschiede mit deutlich selteneren Kontrollen. Aus seinen Erlebnissen und Begegnungen mit anderen Topsportlern schließe er, dass die heikle Frage der Ausnahmegenehmigungen in manchen Ländern sehr liberal gehandhabt werde. Ihn würde sehr interessieren, wie viele Medaillen-Gewinner bei Olympischen Spielen und internationalen Meisterschaften eine TUE vorweisen konnten - im Vergleich zu Top-8-Finalisten und weiter hinten platzierten Athleten. Wenn es da zu einer Dominanz der vorderen Reihe komme, stimme im System etwas Grundlegendes nicht.