
800 Meter beim Rehlinger Pfingstsportfest mit Fabienne Kohlmann und Christina Hering
Auch in diesem Jahr versprechen die 800 Meter der Frauen beim Rehlinger Pfingstsportfest wieder eines der Highlights zu werden. Bei der 52. Auflage an Pfingstmontag, dem 16. Mai 2016, sind insgesamt fünf Teilnehmerinnen am Start, deren Bestzeiten unter zwei Minuten liegen. So können die deutschen Läuferinnen Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) und Christina Hering (LG Stadtwerke München) auf ein schnelles Rennen hoffen und vielleicht schon die Qualifikationsnorm für die Europameisterschaften in Amsterdam und die Olympischen Spiele in Rio den Janeiro angreifen. Gefordert ist jeweils eine Zeit von 2:01,50 Minuten.
Im Rehlinger Bungertstadion treffen sie auf die U23-Europameisterin Rénelle Lamote aus Frankreich. Im Vorjahr verbesserte die 22-Jährige Französin beim Pfingstsportfest den 31 Jahre alten Stadionrekord von Dagmar Rübsam (SC Turbine Erfurt: 1:59,52 Minuten) auf 1:59,39 Minuten. Bei den Weltmeisterschaften in Peking belegte sie im Finale den achten Platz, nachdem sie im Halbfinale in 1:58,86 Minuten eine neue Bestzeit aufstellte.
Was die Bestzeit angeht liegt die 26-Jährige Fabienne Kohlmann mit ihren 1:58,34 Minuten vom ISTAF in Berlin aber knapp vorne. Sie schaffte es bei der WM bis ins Halbfinale und würde in dieser Saison gerne das EM- und Olympiafinale erreichen. Auch sie weiß, wie es sich anfühlt in Rehlingen zu gewinnen – allerdings über 400 Meter Hürden. Ihre 56,01 Sekunden aus dem Jahr 2010 sind bis heute Stadionrekord. Nach ihrem Umstieg auf die 800 Meter war 2015 ihr bisher stärkstes Jahr als Mittelstrecklerin. Bei der Universiade im südkoreanischen Gwangju knackte Fabienne Kohlmann als Dritte erstmals die magische Zwei-Minuten-Barriere, was ihr im Saisonverlauf noch fünf weitere Male gelang. So auch bei ihrem DM-Titel in Nürnberg, als sie ihre Trainingskollegin Christina Hering dank Teamwork zu deren Bestzeit von 1:59,54 Minuten und zur WM-Norm verhalf.
Die 21-Jährige Christina Hering schaffte es in Peking ebenfalls bis ins Halbfinale. Vorher holte sie bei der U23-EM in Tallin mit 69 Hundertstelsekunden Rückstand auf Rénelle Lamote die Bronzemedaille. Auch in der diesjährigen Hallensaison konnte sie überzeugen. In Leipzig verteidigte sie ihren Hallen-DM-Titel und qualifizierte sich für die Hallen-WM in Portland. Zudem verbesserte sie ihre Hallenbestzeit auf 2:00,93 Minuten.
Zu den weiteren internationalen Starterinnen in Rehlingen gehört die Asienmeisterin Lukka Tintu aus Indien. Mit ihrer Bestzeit von 1:59,17 Minuten ist sie zudem die nationale Rekordhalterin ihres Landes. Die Äthiopierin Magiso Fantu hatte ihr stärkstes Jahr 2012, als sie in Istanbul Hallen-WM-Vierte wurde und sich kurz vor den Olympischen Spielen auf 1:57,48 Minuten steigerte. Ihre Olympiateilnahme in London musste sie wegen einer Verletzung aber kurzfristig absagen. Nach ihrem WM-Start 2013 kam sie nicht mehr an ihre stärksten Zeiten heran, so dass man abwarten muss, ob sie um den Sieg in Rehlingen mitlaufen kann.
Foto oben: Renelle Lamote (Foto Ruppenthal)
Foto Unten: Christina Hering/Fabienne Kohlmann (Foto Kiefner)
Autor: Manuel Keil